Mittwoch, 28. August 2013

Bali

Wir haben die Zeit seit unserem letzten Blogeintrag zum Entspannen und Faulenzen genutzt. 

Nachdem wir durch Java "gerast" sind,war es wunderbar die Seele baumeln zu lassen, zu Schwimmen und zu Schnorcheln. Wir waren erst ein wenig skeptisch nach Bali zu reisen,da sich Orte an denen viele Touristen sind nicht immer zum Positiven ändern. Auch hatten wir die Befürchtung,dass Bali unser Budget empfindlich sprengen könnte. 

Gott sei Dank wurden unsere Befürchtungen nicht bestätigt,da wir ein nettes Quartier im Norden von Bali gefunden haben .Wir haben eine herrliche Hütte mit Blick aufs Meer.Die Pension wird von einer Familie betrieben,welche obendrein noch herrlich und zu fairen Preisen kocht. Auch entdeckten wir ein tolles Fischlokal in der Nähe ,wo wir es uns gut gehen lassen. Man kann sich den Fisch aus einer grossen Box aussuchen,bezahlt dann nach Gewicht und die Köstlichkeiten landen anschließend direkt auf dem Grill,welcher mit Kokosnusschalen angefeuert wird. Lecker!!! Es ist gut ein paar Tage nichts zu machen!

Anschliessend sind wir dann mit einem lokalen Bus quer durch Bali in den Süden nach Sanur gefahren,wo wir 3 Tage waren. Es ist Wahnsinn wie bergig die Insel ist. Da Bali ja die einzigste hinduistische "Enklave" in ganz Südostasien ist,hat die Insel einen sehr interessanten vibe. Überall gibt es Tempel und kleine Schreine zu sehen.

In den kleinen Garküchen und Restaurants am Strassenrand,sieht man in den Vitrinen, knussprig braune Spanferkel,welches eine lokale Köstlichkeit ist. Im muslimisch geprägten Lokal nebenan,kann man dafür Rindfleisch in herrlich feuriger Gewürzsosse essen.....es ist faszinierend wie Menschen unterschiedlichster und oft auch gegensätzlicher Religionen,so friedlich Seite an Seite wohnen....Bei all den religiösen Konflikten auf der Welt ist dies kaum zu glauben!

Der Süden von Bali ist touristisch sehr entwickelt und gilt als der Partyteil der Insel. Da wir uns unsere eigene Meinung bilden wollten um nicht nur Vorurteile zu haben,machen wir einen Tagesausflug mit dem Fahrrad dorthin.Die Radtour war wunderbar abenteuerlich,da wir quer durch Hauptstadt Denpasar bis zu anderen Inselseite nach Kuta sind. Der herrlich weisse Sandstrand lud zu einer erfrischenden Abkühlung ein . 

Man kann schon verstehen,warum Kuta so beliebt ist,da die Strände wirklich wunderschön und sauber sind (im Norden gibt es zum Grossteil schwarze Strände,welche dazu noch etwas dreckiger sind!).  Auch findet man alles was das Touristenherz begehrt.....riesige billige Einkaufstempel, ein riesiges Tourangebot, Mc Donalds, schöne Hotels welche mit balinesischen Antiquitäten dekoriert sind....wenn man 14 Tage mit allem Komfort entspannen will , ist das sicher nicht schlecht! 

Natürlich sieht man eine andere, touristischere Seite der Insel...Ein wenig abstossend fanden wir nur die Männer welche um 12 Uhr mittags mit Bierflaschen durch die Stadt laufen und kleine Kinder welche Bintang T Shirts (die lokale Biersorte hier) trugen...es ist ja immer gut sich vor Ort von seinen Vorurteilen zu überzeugen :-) . 

Auch hebt der viele Tourismus den Standard der Unterkünfte merklich!Wir haben uns gefreut als wir in unserem ruhigen Touristenort an der Ostküste ein paar Tage des "Luxus" (warme Dusche) geniessen konnten !

Der Duft von Räucherstäbchen in der Luft verleiht der Athmosphere etwas Mystisches, die vielen Tempel umrahmt von saftig grüner Vegetation, die betörend duftenden Blüten der Frangipanibäume und das Beobachten der Menschen bei ihren täglichen Opfergaben. Bali ist verführerisch und anders als die anderen grossen Sundainseln!
















Dienstag, 20. August 2013

Bromo-Tengger-Semeru Vulkanmassiv

Obwohl uns Java zu voll ist, wollen wir noch einen weiteren Versuch wagen, die Schönheit dieser Insel zu finden.

Wir fahren über Umwege ins Bromo-Tengger-Semeru Vulkanmassiv nach Ostjava um uns den noch aktiven Bromo-Vulkan anzuschauen. 

Zusammen mit anderen Vulkanen, liegt der Bromo selbst mit 2329m in einer weiten , mondartig anmutenden Hochebene - "Sandmeer" genannt. 

Die Hochebene selbst ist ein Einsturzkrater welcher aus mehreren gewaltigen Eruptionen tausende von Jahren in der Vergangenheit entstand und einen einen Durchmesser von 16 km hat.

Der Anblick der sich uns bietet ist beeindruckend. Wir stehen jeden Morgen um 4 Uhr auf, wandern im Vulkanmassiv, beobachten wunderschöne Farbenspiele der Sonnenauf- und untergänge und schauen in den Schlund des Bromo,der immer wieder kleinere oder grössere Wolken übel riechender Schwefelgase ausstösst. 

Bei guter Witterung kann  man das Phänomens des morgendlichen Bodennebels beobachten,welcher sich um die herausragenden Vulkanspitzen zieht.

Bei unseren Touren über das Sandmeer  entdecken wir, dass man, wenn man im Krater einen Stein hochwirft beim Aufprall die  dumpfe Resonanz des Hohlraumes darunter wahrnehmen kann.

Bei solch überwältigenden Eindrücken, vergessen wir schnell den Trubel und die Hektik  Java´s . 



Plateau mit " Sandmeer" und Blick auf den Bromo (mittig)


Nebelschwaden




Ein anderer Blick auf den Bromo






Dampfende Schwefelsuppe


Noch verschlafen nach zeitigem Aufstehen


....Schon eher ausgeschlafen

Die Stufen hinauf zum Bromo

"Tanz auf dem Vulkan"

Sonntag, 18. August 2013

Gewaltige Natur...

Obwohl wir ein paar Tage an der südlichen Küste Java´s stoppen,gestaltet sich die Suche nach dem "perfekten Strand" zum Schnorcheln eher schwierig.

Dafür werden wir Zeuge von gewaltiger natürlicher Schönheit in From vom bizarren Felsformationen und tosenden Wellen. Faszinierend!

Hier wird einem klar welche Gewalt die Natur hat und wie klein doch der Mensch im Vergleich dazu ist. Jedoch sehen wir auch wieviel grossen und oft unwiderruflichen Schaden der ach so kleine Mensch  verursachen kann. 

Die Müllberge nehmen zu , Abfälle und vor allem Plastik wird unachtsam ins Meer geworfen, überall knattern Motorräder....




Freitag, 16. August 2013

Reisen durch Java

Die vielen Leute nehmen kein Ende. 

Bis jetzt haben wir wenige ausländische, dafür aber umso mehr inländische Touristen getroffen.Es ist Idul-Fidri, dass Ende des Ramadams in Indonesien und alle besuchen Verwandte und Bekannte um das Ende der Fastenzeit gebührend zu feiern. Dies bedeutet,dass Züge, Busse und Unterkünfte zum grösstenteil für mehrere Tage ausgebucht sind.

Um unser erste Zugfahrt zu buchen, legen wir somit einen kleinen ungewollten Zwischenstopp nahe Jakarta in einer Stadt namens Bogor ein, da wir eine Übernachtung in Jakarta vermeiden wollen.

Bogor gilt als die regenreichste Stadt Indonesiens und hält was es verspricht - bei unserer Ankunft giesst es wie aus Kannen.

Wir geniessen ein paar Tage der Ruhe und machen gezwungenermaasen einen Ausflug nach Jakarta um das Zugticket zu kaufen.  Zu unserem Erstaunen ist Indonesiens Hauptstadt während Idul Fidri aber  komplett ausgestorben und menschenleer .  

Neben all dem Trubel haben  wir auch erste positive Eindrücke ...

.. Als wir mit dem vollen Zug nach Jakarta fahren,welches nur eine Stunde von Bogor entfernt ist, treffen wir 2 ältere Indonesierinnen, die uns freundlich interessiert zublinzeln und mit welchen wir mit ein paar Brocken indonesisch sowie Händen und Füssen ins Gespräch kommen. Zum Abschied schenken sie uns ein kleines Fläschchen mit brauner Flüssigkeit....wie wir später herausfinden, ist es ein Wundermittel schlechthin,da man es ähnlich wie das asiatische Tigerbalsam für alles Mögliche verwenden kann. Der frische Mentholgeruch lässt einen durchatmen, vertreibt Reiseübelkeit und ein paar Tropfen auf dem Oberkörper kühlen angenehm auf unseren langen Fahrten in warmen Bussen. Angeblich heilt es auch Wunden.

... Wir beobachten die ersten kleineren vulkanischen Aktivitäten  im Dieng Plateau und  erleben die fantastisch fruchtbare und vielseitige Landschaft Java´s hautnah bei unserer ersten "Open Air" Fahrt auf der Ladefläche eines Pick-Up Trucks. Reisfelder und Kautschukplantagen soweit das Auge reicht....

....Auch lernen wir 2 österreichische Lehrerinnen kennen, welche die Schulferien nutzen und für 4 Wochen mit dem Rucksack durch Indonesien reisen. Wir verstehen uns auf Anhieb mit Nina und Karin und treffen beide später zufällig an einer Busstation mitten auf Java wieder, da wir uns auch die alten Tempelanlagen von Borodbur anschauen wollen.  Die Wiedersehensfreude ist gross und so beschliessen wir die Tempel gemeinsam zu erkunden und suchen uns  ein Hotel mit wunderschöner Aussicht auf Vulkane.( Den Merapi und den Merbabu für alle Geographie- Interessierten :).

Leider bleibt uns der Eintritt zu den Tempelanlagen verwehrt, da uns die Menschenmassen und Eintrittspreise abschrecken. Am Abend treffen wir die Mädels noch zu einem netten und schmackhaften Abendessen bevor es Zeit ist sich zu verabschieden, da beide nach Bali weiterreisen.  

Uns hingegen zieht es ans Meer, wo wir ein paar Tage der Ruhe geniessen möchten....vielleicht finden wir ja doch noch ein ruhiges Fleckchen auf Java um eine andere Seite der Insel kennenzulernen. Wir geben die Hoffnung nicht auf ;)
















































Mittwoch, 7. August 2013

Java - erste Eindrücke nach unserer Ankunft

Nach unserer ruhigen Fährüberfahrt von Sumatra nach Java auf welcher uns leider ein Blick auf den Krakatau Vulkan verwehrt blieb, kamen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit an.
Java ist laut, voll mit Menschen und scheint auf den ersten Eindruck aufdringlich - eine Umstellung nach unseren angenehmen Erfahrungen auf Sumatra.

Schwierigkeiten sind fast immer vorprogrammiert,sobald sich das Reisen in die Abendstunden zieht. Man ist müde, hungrig, verschwitzt und kann sich aufgrund der Dunkelheit nur schwer orientieren.

Doch dies ist wahrscheinlich nicht der einzigste Grund, warum wir im Hinblick auf Ticket- und Hotelpreise über den Tisch gezogen und abgezockt werden.

Leider sind die Unterkünfte auch in unserer Gegend, welche unwissentlich hauptsächlich aus Luxusresorts besteht,für indonesische Verhältnisse völlig überteuert.Der Normalpreis für ein Zimmer für 2 Personen fängt in den Resorts bei 450 000 indonesischen Rupien pro Nacht an. 

Das nahende Ende des Ramadan treibt die Preise utopisch in die Höhe,da die meisten Indonesier sich etwas gönnen, reisen und Urlaub machen. Uns wird ganz schwindelig als sich der Preis für eine Schlafmöglichkeit über Nacht verdreifacht und wir sogar ein Angebot für 2 bis 3 Millionen Rupien bekommen (umgerechnet circa 200 - 300 Euro pro Nacht). Sicherlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt.....

Nur damit ihr ein Gefühl für die hiesigen Preise bekommt....für dieses Geld kann einer  von uns 10 Tage bis 2 Wochen reisen, in einfachen Unterkünften übernachten, gut essen und trinken sowie alle Bustickets bezahlen. 

Alkohohl ist exkludiert,da wir bisher kein Geld dafür im Fastenmonat ausgegeben haben. Warum fragt ihr ? Ganz einfach, wir dachten uns, dass auch wir etwas zum Ramadan "beisteuern" und auf Alkohol sowie Süßigkeiten (und in Franziskas Fall auch auf Zigaretten) verzichten. Nach gut einem Monat ist der anfängliche Verzicht zur Normalität gewurden und wir fühlen uns so gut, dass wir die Abstinenz fortsetzen möchten.

Nach unserer Ankunft und ein paar Minibusfahrten über Stock und Stein, finden wir ein kleines einfaches ,total überteuertes Zimmer ausserhalb der Resorts. Wir gehen ohne Abendessen zu Bett,schlafen schlecht, da wir nicht nur die "Flöhe husten hören" sondern auch das Gefühl haben,dass sie überall auf uns herum krabbeln.

Der nächste Tag beginnt so, wie der vorherige aufgehört hat...wir müssen jeden Fahrpreis lange verhandeln, uns wir das Geld in rasender Geschwindigkeit aus der Tasche gezogen, wir fahren mehrmals im Kreis und sobald wir irgendwo ankommen, stürzen sich die Leute auf uns,da wir weit und breit die einzigsten ausländischen Touristen sind.

Kurz gesagt : JAVA trifft uns mit voller Wucht....es ist mühsam, nervend und anstrengend,da wir den angenehmen vibe von Sumatra vermissen...aber hey...es gibt auch solche Tage beim Reisen und wir machen das Beste draus...in ein paar Tagen haben wir uns wahrscheinlich vom ersten "Kulturschock" erholt und an die Menschenmassen auf Java gewöhnt. 

Wir verstehen so langsam,warum unsere Reiseführer immer wieder betonen,dass es auf Java im Vergleich zur vorhandenen Fläche soviel mehr Menschen gibt,als auf den restlichen grossen Sundainseln.